Casa Cocco
Dieses Haus von Carlo Cocco ist singulär. Enigmatisch. Gewagt. Und nicht zu vergleichen mit anderen hervorragenden Beispielen der Tessiner Architektur aus jener Zeit – seien diese nun organisch oder rationalistisch. Eigenständig war auch Coccos Ausbildungsweg zwischen Florenz, Rom und der ETH Zürich. Die Casa Cocco baute er für sich und seine Familie. Bei Ankunft in der stillen Villenstrasse in Lugano-Breganzona erleben wir eine metaphysische Erscheinung. Das weisse Sichtbeton-Volumen erhebt sich gegen Nordosten hochaufragend, spitzwinklig im steilen Hang. „Skulptural“ ist hier für einmal hochverdient. Die wenigen, nicht besonders grossen Fenster auf der ‚Panoramaseite‘ sind gut gesetzt. Südöstlich, bergseitig, öffnet sich das Haus zum felsigen Terrain, zum Garten und zum Patio mit eingemauertem Grillofen. Anders als die splendide Isolation zur Strasse hin bringt die südwestliche Fassade mit ihrer konkaven Geometrie kalkulierten Schwung – eine befreiende Umarmung des Terrains und der Menschen. Die Raumerfahrungen und die Qualität der Lösungen für Haupttreppe, Kamin, Küche, Hauptwohnraum, Patio sprechen Urerfahrungen an, referenzieren vergangene Epochen und peilen doch einen futuristischen Punkt an: Die Ideen der Moderne in Architektur und Kunst temperieren die Stimmung im Haus.
Details
Status
VorankündigungDie verschiedenen Lebenssphären schälen sich aus der Achse der Treppe heraus: Die Klausen für Kinder und Gäste im Erdgeschoss, Kochen, Essen, Kamin, gemeinsames Wohnen im zweiten, Rückzugsräume für die Eltern auf der dritten Ebene. Eine gewendelte Treppe, jeweils 4 Läufe pro Stockwerk und höchstens 5 Tritte lang, bildet den szenografischen Aufstieg hin zum quadratischen Dach-Oblicht, zum Himmel. Die breiten Brüstungen geben Halt. Ein meditativer Auf- und Abstieg. Oder ein prosaischer: Ein perfekt integrierter Lift führt vom Himmel hinunter in die Garage und den Weinkeller. Die handgemachten Tonplatten in Siena-Rot im Kontrast mit dem Sichtbeton im ganzen Haus heimeln an. Immer wieder.
Instandstellungsbedarf
Poeticwalls schätzt den Instandstellungsbedarf auf CHF 600‘000 – 1.1 Mio. Der Beton ist erstaunlich gesund, es gibt keine Feuchtigkeitsschäden dachseitig. Allein die konkave Aussenfassade muss saniert werden.
Kaufinteressierte gesucht, die die Eigenschaften der Casa Cocco respektieren. Einige Fakten
Baujahr 1972/1973, Volumen: 1’655 m3, Wohnfläche 220 m2, Grundstück 1’756 m2; Aussenmauern weisser Sichtbeton, Innenwände Isolierbackstein. Mit Flumroc gedämmte Decken, Holzfenster mit Isolierverglasung, 7-jährige Ölheizung, Wärmeverteilung mit Radiatoren. Der Preis von CHF 3.1 Mio. ist die Investition in singuläre Baukultur eines Architects Architect – der von Insidern verehrt wird. Die Lage an einem der bevorzugten Villenhügel Luganos ist eine sichere Anlage mit guter Wertsteigerung.
Poeticwalls – unsere Meinung
